Am 25.Juni 2020 19:30 Uhr startete die erste Veranstaltung der 3-teiligen Reihe, in der ich, mit Menschen über verschiedene Themen diskutieren wollte. Bei dieser 1.Veranstaltung war „Corona: Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen“ das Thema. Aufgrund der Zusammensetzung der Teilnehmer lag der Schwerpunkt auf den sozialen Folgen.
Nach einer kurzen Vorstellung der aktuellen Infektionszahlen im Landkreis und der bisher für Unternehmen und Wirtschaft ausgebrachten Hilfen kam man schnell auf das Thema Schule. Dabei entspann sich eine interessante Diskussion die von der IT-Unterstützung an Schulen bis hin zur Lernbetreuung von Kindern aus einkommensschwachen Haushalten spann. Besonders wichtig schien mir der Hinweis, dass nun unbedingt die Lehrpläne entschlackt werden sollten, da sowieso nur ein Teil des Lehrstoffes unterrichtet werden kann. Dabei gab es viele fachkompetente Kommentare von Lehrern, Eltern und aus der Sicht von NGOs wie der Singener Tafel bzw. Stark im Süden.
Danach wechselte die Diskussion zu den alleinstehenden einkommensschwachen Menschen, auch die Situation von Betreuten, älteren Menschen und Obdachlosen wurde kritisch unter die Lupe genommen. Auf die provokante Frage von mir: „Warum sehen wir die ärmsten eigentlich nicht?! Sollten wir nicht vielleicht aktiver Sie suchen, einbeziehen und unterstützen.“ War die Resonanz sehr positiv und es wurde darauf abgehoben, dass das nur über bestehende Netzwerk, denen die Menschen vertrauen funktioniert. Denn Armut ist noch immer ein Stigma in unserer Gesellschaft. Alle waren davon überzeugt, dass die Ärmsten am stärksten von der Corona-Krise betroffen sind, aber gleichzeitig auch am wenigsten soziale und finanzielle Zuwendung erhielten. Auch Quartierszentren wurden gefordert.
Im letzten Drittel war dann der Umgang mit der zuerwartenden Arbeitslosigkeit das Thema. Dabei wurde von mir das Thema: Weiterbildungsgrundeinkommen, das jedem erwerbsfähigen zur Verfügung stehen sollte, um möglichst bald eine neue Stelle zu finden, diskutiert.
Die rege Runde darunter 2/3 Frauen fand am Schluss, dass wir die Krise unbedingt als Einstieg nutzen sollten, das soziale System und dessen Fähigkeit Zusammenhalt zu schafffen, kritisch zu hinterfragen. Die Teilnehmer und ich waren sich aber auch einig darin, dass es viele tolle Initiativen der gegenseitigen Unterstützung gibt, die weitergeführt und ausgebaut werden sollten. Nach etwas mehr als 2h ging die Diskussionsrunde beschwingt auseinander.

Screenshot der Videokonferenz: Corona und die Folgen mit Mario Hüttenhofer. Bild mit freundlicher Erlaubnis der Teilnehmer.
Die Veranstaltung hat mir viele interessante Einblicke geboten und Anregungen für die politische Arbeit geliefert. In der Veranstaltung hatte ich bewußt zur Diskussion und zum eigenen Beitrag aufgefordert. Ein Experiment das aufging. Ich möchte mich noch einmal bei allen Teilnehmern bedanken.
nächste Kennenlern-Veranstaltung am 2.Juli 2020 19:30 Uhr:
Klimaschutz in Baden-Württemberg – Versagt das Land?
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